Druck auf Garantiezins wächst
Eine Zinswende im Euroraum ist mit der Bekämpfung der Pandemie(folgen) in weite Ferne gerückt. Da sich zahlreiche Staaten des Euroraums bis an die Schmerzgrenze verschuldet haben, könnte eine Zinserhöhung zu Zahlungsausfällen mit unwägbaren Folgen für die Finanzmärkte insgesamt führen. Nullzinsen werden also noch viele Jahre die neue Normalität bleiben.
Die garantierte Verzinsung von Lebensversicherungen wird für die Anbieter somit immer schwieriger darstellbar – selbst auf dem heutigen Niveau des Höchstrechnungszinses von 0,9 Prozent. Diese auch als Garantiezins bezeichnete Marke gibt an, wie viel die Versicherer ihren Kunden maximal verbindlich zusagen dürfen. In gar nicht mal so weit zurückliegenden Zeiten, nämlich kurz vor der Jahrtausendwende, lag sie noch bei 4 Prozent.
Nun fordert die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) mit Nachdruck, den Höchstrechnungszins im nächsten Jahr auf 0,25 Prozent abzusenken. Bisher hatten die Versicherungsmathematiker die Marke von 0,5 Prozent avisiert. Wie an dieser Stelle kürzlich berichtet, verabschieden sich immer mehr Versicherer von der klassischen Kapitallebensversicherung mit Garantiezins.
Darum sollte für die Altersvorsorge andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden.
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