Altersarmut in Deutschland – 65% in großer Sorge
Auch wenn eine aktuelle Umfrage mit der Überschrift - „Vertrauen in die Altersvorsorge wieder gewachsen“ - betitelt wird, sind in dieser aktuellen Umfrage immer noch fast 2/3 besorgt um die Absenkung des Lebensstandards im Alter.
Ist ja auch verständlich wenn man sich die politische und wirtschaftliche Situation in Deutschland anschaut. Politisch hat es Deutschland, mit einem Politiker-poker, geradeso geschafft eine Regierung zu bilden. Wirtschaftlich ist die Gesamtbetrachtung eine sehr gut, aber partiell eine eher sehr differenzierte Sache. So auch bei der Rente, bzw. bei der Altersvorsorge. Denn, während die einen immer mehr Geld anhäufen, verspüren Viele immer mehr ins Abseits, und somit in die Altersarmut, gedrängt zu werden. Und, wenn man die einzelnen Altersvorsorge-Schichten auf Schwachstellen untersucht, so kann es nicht verwundern, dass immer noch eine Mehrzahl der Menschen in Deutschland Sorgen um eine verträgliche Rentenzeit hat.
Gesetzliche Rente
In den nächsten Jahren werden immer weniger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, denn u.a. gehen die geburtenstarken Jahrgänge bald in Rente. Die jungen Menschen bzw. Beitragszahler die zur Versorgung der Rentner in Zukunft notwendig wäre, sind entweder noch nicht geboren, oder nicht eingewandert.
Betriebliche Altersversorgung
Gerade die Betriebsrente könnte eine große Lücke schließen, aber hier wird seit Jahren keine wirkliche am Markt ankommende und umsetzbare Reform umgesetzt. Und wenn Arbeitnehmer vermittelt werden muss, dass sie zwar in der Ansparphase Sozialversicherungsbeiträge sparen können, diese aber bei der Auszahlung incl. Der Arbeitgeberbeiträge zurückbezahlt müssen – was rund 20% von der Auszahlungssumme ausmacht - dann ist es verständlich das das Interesse bei der betrieblichen Altersvorsorge eher gering ausfällt. Um nur einen Punkt zu nennen.
Private Altersvorsorge
Seit rund 7 Jahren herrschen die Niedrigzinsen, und ganz überraschend trifft es die klassischen Altersvorsorgeprodukte der Versicherungswirtschaft so hart, dass einige ihre Altersvorsorgebestände verkaufen (abwickeln) wollen.
Seit Jahrzehnten werden Kapitallebens- und Rentenversicherungen den Deutschen als sichere private Altersvorsorge angedreht, und das obwohl ebenfalls seit Jahrzehnten klar ist das dem nicht so ist. Und mal ehrlich, mit einer durchschnittlichen Versicherungssumme von 35.000 Euro, und einer schöngerechneten Auszahlung (4% Verzinsung) mit rund 70.000 Euro, reicht die „Sorglosrente“ – wie lange? Je nach Lebensstandard, knapp 6 Jahre (ohne Verzinsung) bei 1.000 Euro monatlicher Rente, rund 14 Jahre bei einer monatlichen Rente von 500 Euro.
Durchschnittlich kann ein so Versicherter bis maximal 79 Jahre seine Rente aufbessern. Es sei denn er ist genügsamer und bessert seine Rente kleiner auf – und was noch?
Die Befürchtung, dass im Alter Abstriche gemacht werden müssen, ist also durchaus eine berechtigte Sorge.
Übrigens, inwieweit es am Willen oder am Geld mangelt, warum die Altersvorsorge nicht so betrieben wird wie es für die Meisten ausreichend wäre, lässt sich mit den Ergebnissen der Umfrage nicht beantworten
Was aber ganz klar ist, ist die Tatsache, dass Investition in deutsche Unternehmen, in Form von Aktien lukrativer wären. Ein Beispiel ist der DAX. Dieser ist seit 1980 im Durchschnitt um 10% (brutto) jährlich gewachsen. Wer also in einen Dax-orientierten Aktienfonds seit dieser Zeit monatlich 200 Euro investiert hätte, würde heute ein Vermögen haben, dass rund 500.000 Euro umfasst, und das würde für Viele für eine sorgenlosere Rentenzeit reichen.
Für die Altersvorsorge ist aus der jüngsten Vergangenheit bekannt: „Ein Zinsversprechen ist genau so wackelig wie der Aktienmarkt - nur der Aktienmarkt ist langfristig rentabler.“
Und, wie sagte schon John Davison Rockefeller: „Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten.“
Wie Sie einen Aktienfonds-Sparplan richtig absichern.
Zum Artikel: „Vertrauen in die Altersvorsorge wieder gewachsen“