Dauerkennzeichen für Mofas und E-Scooter: Ein Schritt zu mehr Freiheit oder Chaos auf den Straßen?
Mofas und E-Scooter sollen ab 2026 ein Dauerkennzeichen bekommen – klingt nach weniger Bürokratie und Stress, oder? Doch die Entscheidung des Bundeskabinetts sorgt für Diskussionen. Seit Jahren müssen Mofas und E-Scooter jährlich versichert werden. Die farbigen Kennzeichen – aktuell in Blau – machen es leicht, schnell zu erkennen, ob der Versicherungsschutz aktiv ist oder nicht. Ordnungshüter sehen also sofort: aktuelles Kennzeichen, aktueller Schutz. Doch jetzt soll sich das ändern.
Statt der jährlichen Erneuerung bekommen Mofas und E-Scooter ein festes Dauerkennzeichen. Der Haken? Wenn der Versicherungsschutz abläuft, soll das Kennzeichen zwar vom Versicherer eingezogen werden, doch ob das wirklich lückenlos klappt, ist fraglich. Kein Zulassungsverfahren, weniger Überwachung – das könnte mehr Mofas und E-Scooter ohne Versicherungsschutz auf die Straße bringen. Für die Versicherungsbranche ein Graus, denn die Sorge ist groß, dass dieses Dauerkennzeichen zum Freifahrtschein wird.
Warum sind Dauerkennzeichen riskant?
Dauerkennzeichen für Mofas und E-Scooter könnten riskant werden. Der Grund: Ohne jährliche Erneuerung der Versicherung könnten Fahrer leicht den Überblick verlieren oder einfach vergessen, dass sie noch für ihren Versicherungsschutz verantwortlich sind. Anders als beim Auto gibt es für Mofas und E-Scooter kein Zulassungsverfahren, das fest im System hinterlegt ist. Da das Dauerkennzeichen fest am Fahrzeug bleibt, könnte es passieren, dass der Versicherungsschutz erlischt und das Fahrzeug trotzdem weiter genutzt wird. In der Praxis heißt das: Mofas und E-Scooter könnten öfter ohne Versicherungsschutz auf den Straßen unterwegs sein, und das kann für alle Beteiligten gefährlich werden.
Ohne den jährlichen Wechsel fehlt auch der visuelle Hinweis, der bislang einfach zu erkennen war. Bisher konnten Polizei und andere Behörden schnell erkennen, ob ein Mofa oder E-Scooter versichert ist. Mit einem festen Kennzeichen fällt dieser Vorteil weg, und es wird schwerer, schnell zu sehen, ob der Versicherungsschutz aktuell ist. Das könnte dazu führen, dass Mofas und E-Scooter häufiger unerkannt und ohne Versicherungsschutz durch die Gegend fahren – ein erhebliches Risiko im Straßenverkehr.
Wie kann es passieren, dass man ohne Versicherungsschutz fährt?
Es gibt mehrere Gründe, warum ein Mofa oder E-Scooter ohne Versicherungsschutz unterwegs sein könnte. Erstens kann es schlicht und einfach vergessen werden. Gerade für jüngere Fahrer, die zum ersten Mal ein Fahrzeug versichern, ist das Risiko groß, dass sie die Versicherungserneuerung nicht im Kopf haben – besonders wenn kein neuer Vertrag und kein neues Kennzeichen erforderlich sind. Ohne den jährlichen Reminder könnte es vielen leicht entgehen, dass der Versicherungsschutz abgelaufen ist.
Ein anderer Grund ist die Versuchung, den Versicherungsbeitrag zu sparen. Wenn das Fahrzeug sowieso ein Dauerkennzeichen hat, könnte der ein oder andere Fahrer auf die Idee kommen, die Versicherung nicht zu erneuern und zu hoffen, dass das niemand bemerkt. Die Polizei hat es schwerer, dies ohne auffälliges Kennzeichen zu erkennen, und das macht das Risiko eines Missbrauchs größer.
Auch Unwissenheit kann eine Rolle spielen. Manche denken vielleicht, das Kennzeichen allein bedeutet, dass alles in Ordnung ist – besonders wenn sie die komplexen Regelungen nicht kennen. Dauerkennzeichen könnten den Eindruck vermitteln, dass das Mofa oder der E-Scooter „automatisch“ versichert ist, was natürlich nicht stimmt. So entsteht eine gefährliche Mischung aus Bequemlichkeit, Unwissen und Risiko.
Die Konsequenzen: Was passiert, wenn man ohne Versicherungsschutz erwischt wird?
Wer ein Mofa oder einen E-Scooter ohne Versicherungsschutz fährt, geht ein hohes Risiko ein. Ohne Versicherung ist man rechtlich nicht abgesichert, was im Falle eines Unfalls böse enden kann. Denn dann müssen die Unfallkosten selbst getragen werden, und das kann ins Geld gehen. Reparaturen, medizinische Kosten, Schadensersatz – das alles zahlt man aus der eigenen Tasche. Ein heftiger Unfall könnte jemanden finanziell ruinieren.
Doch das ist nicht alles. Fahren ohne Versicherungsschutz ist in Deutschland eine Straftat. Wer erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Im schlimmsten Fall drohen sogar ein Jahr Haft oder der Entzug des Führerscheins. Man riskiert also nicht nur sein Geld, sondern auch die eigene Freiheit und die Möglichkeit, in Zukunft ein Fahrzeug zu führen. Das sind harte Konsequenzen für einen Moment der Bequemlichkeit oder Unwissenheit.
Dauerkennzeichen: Bürokratie abbauen, aber zu welchem Preis?
Die Idee hinter dem Dauerkennzeichen ist klar: weniger Bürokratie, weniger Stress für die Fahrer, weniger Aufwand für die Versicherungen. Doch das Risiko ist groß, dass wir dadurch eine Welle von unversicherten Fahrzeugen auf den Straßen erleben. Für die Versicherungswirtschaft bedeutet das mehr Kontrollaufwand und möglicherweise mehr Schadensfälle, bei denen die Verantwortlichen einfach verschwinden. Die Straßenverkehrssicherheit könnte durch Dauerkennzeichen also in Gefahr geraten, weil Fahrer ohne Versicherungsschutz unterwegs sind und das Risiko für alle steigt.
Lösungsansätze: Wie könnte man Dauerkennzeichen sicher gestalten?
Ein Lösungsansatz wäre, das Dauerkennzeichen mit einer digitalen Pflicht zur jährlichen Bestätigung zu kombinieren. Eine einfache App könnte zum Beispiel Fahrer an ihren Versicherungsschutz erinnern und eine schnelle und unkomplizierte Verlängerung ermöglichen. Alternativ könnten Versicherungen und Behörden eine Art Benachrichtigungssystem entwickeln, das Fahrer regelmäßig über den Status ihrer Versicherung informiert und sie bei Ablauf sofort benachrichtigt.
Eine andere Möglichkeit wäre es, regelmäßige Überprüfungen durch die Polizei einzuführen, bei denen festgestellt wird, ob der Versicherungsschutz noch gültig ist. Das könnte über mobile Apps oder Scanner geschehen, die das Kennzeichen digital erfassen und mit der Versicherungsdatenbank abgleichen. Auf diese Weise bleibt der Verwaltungsaufwand gering, und gleichzeitig ist die Sicherheit auf den Straßen gewährleistet.
Fazit: Dauerkennzeichen – ein Fortschritt oder ein gefährlicher Kompromiss?
Die Einführung von Dauerkennzeichen für Mofas und E-Scooter klingt zunächst wie eine praktische und bürokratiefreie Lösung. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass das System einige Risiken birgt. Die Gefahr, dass mehr Fahrzeuge ohne Versicherungsschutz unterwegs sein könnten, ist real und könnte zu schweren Unfällen und hohen Kosten führen.
Für den Gesetzgeber bleibt bis März 2026 Zeit, um Lösungen zu finden, die den Versicherungsschutz der Fahrer gewährleisten und gleichzeitig die Bürokratie gering halten. Denn ohne ein durchdachtes System könnte das Dauerkennzeichen schnell zum Problem werden – für Fahrer, Versicherungen und die Sicherheit auf unseren Straßen.
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