Die Straßen sind gefährlicher als je zuvor, und die Kosten steigen: Im Jahr 2022 ereigneten sich rechnerisch alle zwei Minuten Kollisionen zwischen kaskoversicherten Fahrzeugen und Wildtieren. Dies führte zu rund 265.000 Fällen allein in diesem Jahr. Doch das ist nicht alles – die Reparaturkosten schießen in die Höhe, und die Versicherungsunternehmen müssen immer höhere durchschnittliche Schadenssummen von etwa 3.600 Euro im Vergleich zu den 3.300 Euro des Vorjahres überweisen. Dieser Anstieg geht vor allem auf steigende Preise für Karosserieteile und höhere Stundenlöhne der Kfz-Werkstätten zurück. Die Gesamtaufwendungen für Wildunfallschäden erreichten bundesweit zuletzt die beeindruckende Summe von rund 950 Millionen Euro.
Die Zahlen im Detail
Schauen wir uns die Fakten genauer an: Insgesamt 265.000 Wildunfälle registrierte man allein im Jahr 2022, was einem Zusammenprall alle zwei Minuten entspricht. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht die Dringlichkeit, sich mit diesem wachsenden Problem auseinanderzusetzen. Der finanzielle Aspekt ist dabei nicht zu vernachlässigen – die Schadenssummen pro Fall sind von durchschnittlich 3.300 Euro im Vorjahr auf knapp 3.600 Euro im Jahr 2022 angestiegen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Versicherungsbranche, die mit den steigenden Reparaturkosten Schritt halten muss.
Gründe für den Anstieg
Was verursacht diesen deutlichen Anstieg der Schadenssummen? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Hauptverantwortlichen die steigenden Preise für Karosserieteile und die höheren Stundensätze der Kfz-Werkstätten sind. Die wachsende Nachfrage nach Reparaturen führt zu einem erhöhten Preisniveau für Ersatzteile, während die Werkstätten ihre Dienstleistungen zu höheren Kosten anbieten müssen. Diese doppelte Belastung spiegelt sich unmittelbar in den durchschnittlichen Schadenssummen wider.
Die wildunfallträchtigen Monate
Es gibt bestimmte Zeiträume im Jahr, in denen das Risiko von Wildunfällen besonders hoch ist. Neben den Frühlingsmonaten April und Mai sind die Monate von Oktober bis Dezember besonders wildunfallträchtig. Diese Jahreszeit bringt nicht nur eine veränderte Dynamik im Verhalten der Wildtiere mit sich, sondern auch schlechtere Lichtverhältnisse, die die Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen erhöhen. Autofahrer sollten in diesen Monaten besonders vorsichtig sein und sich der potenziellen Gefahren bewusst sein.
Tipps der Versicherer
Die Versicherungsunternehmen haben klare Empfehlungen für Autofahrer, um das Risiko von Wildunfällen zu minimieren. Im Falle einer drohenden Kollision wird geraten, im Zweifelsfall auf Ausweichmanöver zu verzichten, da ein Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Auto oder einem Baum größeres Gefahrenpotenzial birgt. Stattdessen sollte das Licht abgeblendet und das Fahrzeug langsam vorbeigefahren werden. Kommt es dennoch zu einer Kollision, sind folgende Schritte zu beachten:
- Unfallstelle sichern: Sichern Sie die Unfallstelle, um weitere Gefahren zu vermeiden.
- Polizei rufen: Informieren Sie umgehend die Polizei über den Vorfall.
- Tier nicht anfassen: Berühren Sie das verletzte oder getötete Tier nicht, um sich selbst zu schützen.
- Fotos machen: Dokumentieren Sie den Unfallort und die Schäden mit Fotos.
- Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen: Lassen Sie sich eine Wildunfallbescheinigung ausstellen – dies kann bei der späteren Abwicklung mit der Versicherung hilfreich sein.
- Versicherer benachrichtigen: Informieren Sie Ihren Versicherer, bevor Reparaturen oder andere Veränderungen am Fahrzeug vorgenommen werden.
Fazit
Die Zahlen und Entwicklungen rund um Wildunfallschäden verdeutlichen die steigenden Risiken und Kosten für Autofahrer und Versicherungsunternehmen. Es ist unerlässlich, dass Autofahrer in den besonders wildunfallträchtigen Monaten besonders vorsichtig fahren und die empfohlenen Maßnahmen im Falle einer Kollision befolgen. Gleichzeitig stehen die Versicherungsunternehmen vor der Herausforderung, sich an die steigenden Reparaturkosten anzupassen und innovative Lösungen zu finden, um die finanziellen Belastungen zu bewältigen. In einer Zeit, in der die Interaktion zwischen Mensch und Natur zunehmend komplex wird, ist die Sensibilisierung für die Gefahren von Wildunfällen und die Kenntnis der richtigen Handlungsweise von entscheidender Bedeutung.
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